Afghanischer Windhund: ausgezeichneter Jäger und treuer Begleiter
05.05.2023 - Lesedauer: 3 Minuten
Der Afghanische Windhund war in seiner Heimat Afghanistan für seine Menschen als Nutz- und Familienhund für die Jagd zuständig. Diese führten die Tiere in höher gelegenen Bergregionen selbstständig durch – ihr recht unabhängiger Charakter zeugt noch heute davon. Da sie überaus schnelle und ausdauernde Läufer sind, benötigen sie entsprechend viel Bewegung. Grundsätzlich sind sie menschenbezogen und freundlich.
Die Afghanischen Windhunde begleiten den Menschen schon mehr als 10.000 Jahre als Jagd- und Wachhund. Die Fähigkeit, eigenständig zu jagen, machte sie zu wertvollen Versorgern der Menschen in den Dörfern. Die auch liebevoll „Tazi“ genannten Fellnasen sind hervorragende Läufer und als Augenjäger besonders zäh bei der Hetzjagd. 1890 gelangten die ersten Afghanischen Windhunde nach Großbritannien, wo sie seit den 1920er-Jahren gezielt gezüchtet werden. Dank ihres wunderschönen langen Fells avancierten die eigenwilligen Windhunde schnell zu Stars der Zuchtschauen. Dadurch spaltete sich die Zucht der Tiere in reine Showhunde mit einem extrem langen Fell und sportliche Begleithunde mit kürzerem Fell, die bei Hundesportveranstaltungen ihre Eleganz und Schnelligkeit unter Beweis stellen.
Vertreter der Rasse sind von Natur aus auf die Jagd ausgerichtet. Diese Eigenschaft stellt die Halter der schlanken Fellnasen in dicht besiedelten Gebieten vor Probleme, denn die Tiere wollen vor allem eines: Laufen und Jagen. Da sie bei der Jagd eigenständig unterwegs waren, sind sie nur bedingt auf Abruf erziehbar. Dies erschwert den Freilauf zusätzlich. Ist der Jagdinstinkt des Afghanen geweckt, kommt er erst zurück, wenn er es für richtig hält. In der Wohnung machen es sich die freundlichen Tiere hingegen gerne auf dem Sofa gemütlich und genießen ausgiebige Schmuseeinheiten mit ihren Menschen. Mit Kindern gehen die Fellnasen sehr vorsichtig um.
Afghanische Windhunde sind eigenwillig und friedfertig zugleich, was den besonderen Reiz dieser Rasse ausmacht. Achten Sie bei der Haltung dieser menschenbezogenen Rasse auf die körperliche Auslastung. Einige Windhundvereine bieten Coursings oder Rennen an, bei denen sich die Tiere austoben können. Die Erziehung der orientalischen Schönheiten erweist sich oft als nicht ganz einfach, da sich die Tiere von Natur aus nicht gerne unterordnen. Mit Hundeerfahrung und viel Geduld gelingt es aber durchaus, dem Afghanen die Grundkommandos beizubringen.
Wer einen Afghanen als Familienhund oder Begleithund wählt, hat in der Regel keinen großen Aufwand mit der Fellpflege. In diesen Fällen reicht es aus, den stolzen Windhund regelmäßig gründlich zu bürsten. Showhunde hingegen benötigen eine anspruchsvollere Fellpflege.
Gesundheitlich ist der Afghanische Windhund eine wenig krankheitsanfällige Rasse, gerade was die Sporthunde angeht. Rassehunde für die Show leiden eher an inzuchtbedingten Erkrankungen. Gelegentlich kommt es beim Afghanen zu Hüftdysplasie und zum Grauen Star. Eine rassetypische Erkrankung, die durch entsprechende Zucht allerdings verhindert werden kann, ist die Afghanenmyelopathie, die im ersten Lebensjahr innerhalb weniger Wochen zu einer vollständigen Lähmung der Gliedmaßen führt. Nicht zuletzt aus diesem Grund empfiehlt es sich, ein Tier aus seriöser Zucht zu nehmen, die dem VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) angehört. Die Lebenserwartung des Afghanischen Windhundes liegt bei ungefähr 12 bis 14 Jahren.
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SteckbriefAfghanischer Windhund
Rasse | Afghanischer Windhund |
Herkunft | Afghanistan/Großbritannien |
Klassifikation | Windhunde |
Größe | mittelgroß bis groß; Widerristhöhe der Hündin circa 63 bis 69 Zentimeter, bei Rüden circa 68 bis 74 Zentimeter |
Gewicht | 15 bis 34 Kilogramm |
Körperbau | schlank, muskulös, athletisch |
Augen | dunkle Farbe |
Ohren | lange Hängeohren mit längeren Haaren |
Fell und Farbe | langes und seidiges Fell; beliebte Farben: Blau, Rot, Schwarz, Creme, Silber, Domino und Elfenbein |
Besonderheiten | sehr gutes Gedächtnis, starker Bewegungsdrang |
Charakter | eigenwillig, sensibel, stolz, menschenbezogen |
Gesundheit | bei den Showhunden Gefahr der Inzucht; allgemein anfällig für Hüftdysplasie und Grauen Star; rassebedingte Erkrankung Afghanenmyelopathie; gerade die Sporthunde gelten jedoch als robuste Hunderasse |