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Die Gefahr aus dem Gras: Zecken

05.05.2023 - Lesedauer: 3 Minuten

Katze schnuppert an Gras auf dem eine Zecke sitzt

Sie sind tückische Feinde für Freigängerkatzen: Zecken warten geduldig auf Bäumen und in der hohen Vegetation, um sich auf jedes geeignete Wirtstier zu stürzen, das des Weges kommt. Da der Zeckenbiss selbst in den meisten Fällen nicht bemerkt wird, kann das blutsaugende Spinnentier sich an der Katze laben, bis es prall gefüllt ist und von allein abfällt. Alles also halb so schlimm? Keinesfalls: Zecken sind Überträger gefährlicher Krankheiten und hierzulande von Februar bis Spätherbst aktiv. Im Winter läuft die Freigängerkatze zwar weniger Gefahr, sich eine Zecke ins Fell zu holen, doch durch die milden Winter sind einige Zecken auch zu dieser Jahreszeit noch aktiv.

Was genau ist eine Zecke und warum ist sie gefährlich?

Zecken gehören zu den größten Vertretern unter den Milben und sind damit Spinnentiere. In unseren Breiten heimisch sind vor allem zwei Zeckenarten: Der Gemeine Holzbock und die Buntzecke, welche meist Tiere befällt. Weltweit sind über 900 verschiedene Zeckenarten bekannt. Die charakteristischen Mundwerkzeuge der Zecke sind raffinierte Säge- und Saugorgane. Korrekterweise müsste man daher von Zeckenstichen reden. Mit ihrem Speichel sondert die Zecke Proteine in die mit den Mundwerkzeugen beigebrachte Wunde ab, welche die Blutgerinnung verhindern, andererseits auch wie eine lokale Betäubung wirken. Der gestochene Wirt bemerkt die Zecke nicht sofort und wehrt sie daher auch nicht ab. Allerdings werden durch den über die Wunde in die Blutbahn eindringenden Speichel Krankheitserreger verbreitet. Wird eine Zecke nicht gestört, sind weibliche Exemplare in der Lage, wochenlang unentdeckt zu saugen und dabei enorme Mengen Blut in ihren Körper aufzunehmen. Ihre Wirte, die sie meist lauernd, bei einigen Zeckenarten auch mittels aktiver Fortbewegung ausfindig machen, können Zecken auf chemischem Wege orten.

Was hilft gegen Zecken bei Katzen?

Zecken sind nicht nur unangenehm für die Samtpfote, sondern auch Überträger von Krankheiten. Als direkte Folge des Zeckenstichs können Infektionen und Allergien ausgelöst werden, übertragen werden gefährliche Krankheiten wie Borreliose oder Anaplasmose (ein Befall der Blutzellen).

So beugst du dem Zeckenbefall vor:

  • Freigängerkatzen sollten in der Zeckensaison prophylaktisch mit einem Spot-On-Mittel gegen Zecken geschützt werden. Diese Mittel werden zwischen die Schulterblätter oder ins Genick der Katze, also an Stellen, wo sie es nicht ablecken kann, aufgebracht. Eine solche Behandlung hält etwa einen Monat vor.
  • Alternativ gibt es Chips für das Katzenhalsband, die über viele Monate wirksam bleiben. Der Nachteil liegt hierbei darin, dass Freigängerkatzen zu ihrer eigenen Sicherheit nur im Notfall selbstlösende Halsbänder tragen sollten, der Chip also leicht verloren gehen kann.
  • Sprays mit ätherischen Ölen sind chemiefrei und verwirren den Geruchssinn der Parasiten, sind aber bei Katzen nur bedingt einsetzbar.

Achtung: Benutz auf jeden Fall ein für Katzen geeignetes Mittel! Anti-Zecken-Repellents für Hunde haben eine andere chemische Zusammensetzung, die für den Katzenorganismus hochgefährlich sein kann!

Eine Katze im hohen Gras.
Wie kann ich Zecken bei Katzen entfernen?

Zunächst die gute Nachricht: Generell werden die sich ständig putzenden Katzen weniger häufig von Zecken befallen als Hunde. Im Katzenfell ist es also meist zu unruhig für Zecken. Trotzdem kann es einer Zecke erfolgreich gelingen, sich festzusaugen. Entdeckst du bei der Fellinspektion nach dem Freigang eine Zecke, geh umsichtig vor.
Benutz keinesfalls die bloßen Finger oder Fingernägel, um die Zecke zu packen. Dabei würdest du unweigerlich die Zecke quetschen und Bakterien in den Katzenkörper drücken. Benutz unbedingt eine Pinzette oder, noch besser, eine Zeckenzange oder einen Zeckenhaken. Diese Hilfsmittel erhältst du im Zoohandel oder in Apotheken.

So wird’s gemacht: Zecken richtig entfernen

  • Verzichte unbedingt auf „Hausmittel“ wie Öl oder Nagellack zur Vorbehandlung der Zecke: Im Erstickungskampf „erbricht“ der Parasit anderenfalls Speichel oder Mageninhalt in die Wunde und somit den Katzenkörper.
  • Spreiz die Haut um die Zecke herum mit den Fingern auseinander.
  • Setz die Pinzette oder den Haken möglichst dicht am Körper der Katze an.
  • Zieh die Zecke mit einer geraden oder leicht drehenden Bewegung senkrecht zum Katzenkörper heraus.
  • Achte unbedingt darauf, die Zecke am Stück zu entfernen – der Kopf darf nicht in der Wunde zurückbleiben.
  • Ist der Zeckenkopf doch abgerissen und stecken geblieben, benutz eine Scheckkarte oder einen ähnlichen Gegenstand, um ihn mit der Kante gegen den Zeckenkopf zu bewegen und den Fremdkörper aus der Haut herauszuschieben. Misslingt auch das, desinfizier die Hautstelle mit dem Zeckenkopf sorgfältig und beobachte aufmerksam den weiteren Verlauf: Im Normalfall sollte der Kopf nach einer Weile von selbst abfallen. Bildet sich eine Entzündung, sollte die Katze unbedingt zum Tierarzt gebracht werden.

Auch wenn dir die Sache nicht geheuer ist und du dir das Hantieren mit den mechanischen Hilfsmitteln nicht zutraust, hilft der Tierarzt weiter.

Nahaufnahme einer Zeck zwischen Fell.
Sind Zecken für Menschen gefährlich?

Einen Zeckenbiss sollte man als Mensch nicht auf die leichte Schulter nehmen: Infizierte Zecken können unter anderem Borreliose übertragen, eine Infektionskrankheit, die mit einer wandernden Hautrötung beginnt und sich bis hin zu Herzschäden und neuralen Defekten ausweiten kann. Gefürchtet ist zudem die Meningoenzephalitis, die das Gehirn befallen kann. Gefährlich an diesen Krankheiten ist, dass die ersten grippeähnlichen Symptome oft erst Monate nach dem – womöglich unbemerkt gebliebenen – Zeckenstich auftreten und die Zusammenhänge nicht erkannt werden.

Kleine Zeckenkunde

Es gibt unterschiedliche Zeckenarte wie z.B. Gemeiner Holzbock, Auwaldzecke, Schafzecke, Igelzecke oder braune Hundezecke. Hier finden die Informationen über diese Zeckenarten.

Zecken bei Katze Infografik
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