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Wenn der Stubentiger taumelt – Gleichgewichtsstörungen bei Katzen

05.05.2023 - Lesedauer: 4 Minuten

Nahaufnahme von Katzenpfoten

Wenn die Katze beiläufig über den Dachfirst spaziert oder bei einer Tour über Schränke und Regale noch das kleinste Hindernis geschickt umschleicht, stockt dem Beobachter so manches Mal der Atem. Die Gelassenheit und Eleganz der Samtpfoten ist buchstäblich schwindelerregend und führt zu einigen Fragen: Wie macht sie das? Welche körperlichen Merkmale befähigen die Katze zu solchen Balanceakten? Und: Wieso macht sie es? Was hat die Katze von ihren akrobatischen Fähigkeiten?

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Wie funktioniert der Gleichgewichtssinn bei Katzen?

Wie bei allen Säugetieren sitzt der Gleichgewichtssinn einer Katze im Ohr. Der sogenannte Vestibularapparat im Innenohr funktioniert wie eine Wasserwaage. Das Organ ist mit Kristallen als Reiz aufnehmenden Sinneszellen und einer Flüssigkeit als Trägermasse gefüllt und dient der Wahrnehmung von geradlinigen Beschleunigungen. Das komplexe System signalisiert, in welcher Lage sich der Kopf in Relation zum Körper befindet und steuert so die entsprechenden Reflexe. Die Organisation des Gleichgewichts läuft dabei parallel zu den Gehirnaktivitäten, die kompliziertere Abläufe wie Richtung oder Geschwindigkeit einer Bewegung regeln.

Auch weitere körperliche Vorzüge ermöglichen es der Katze, sich im Gleichgewicht zu bewegen: Ihren schlanken Schwanz benutzt die Katze als Balancierstange und gleicht damit die Bewegung nach links und rechts aus. Der Katzenschwanz ist dabei allerdings nicht ganz so gelenkig wie der anderer Tiere, die ihr Leben vorwiegend kletternd meistern. Auch der mühelose Wechsel von Pass- zu Kreuzschritt beim Schleichgang auf den Zehenballen bei vollendeter Koordination verleiht der Katze Stabilität.

Eine Katze balanciert auf einer Steinkante.

Wieso landen Katzen immer auf den Füßen?

Die Gelenkigkeit des Katzenkörpers sorgt dafür, dass die Katze sich auch im freien Fall aus der Rückenlage heraus blitzschnell drehen und den Körper in die richtige Landeposition bringen kann. Für diesen sogenannten “Stellreflex” muss allerdings eine gewisse Falldistanz bestehen. Bei einem Sturz oder Sprung aus zu geringer Höhe, ungefähr unterhalb von zwei Metern, kann die Katze sich bei unglücklichem Aufprall durchaus verletzen. In diesem Fall bleibt einfach keine Zeit für die Neuausrichtung des Körpers. Bei einem Absturz aus noch größerer Höhe, der genug Zeit zur korrekten Drehung lässt, kann der Katzenkörper hingegen ausgespreizt sogar eine Art Fallschirm-Funktion einnehmen.

Doch Vorsicht – ab etwa dem vierten Stockwerk wird ein Sturz auch für Stubentiger gefährlich. Die Kletter- und Balancierfähigkeiten haben für Katzen übrigens einen evolutionär hohen Praxiswert: Indem sie lautlos auch große Höhen erklimmen können, erweitert sich das Beutespektrum zum Beispiel auf Jungvögel. Von einem erhöhten Ausguck aus behält die Katze zudem den Überblick über die unmittelbare Umgebung und erspäht Beute, Artgenossen oder andere Gefahren schnell. Nicht zuletzt kann das Tier bei Gefahr schnell Zuflucht auf einer höheren Warte suchen, wenn sich ein größerer Bodenfeind nähert.

Eine Katze steigt nach unten.

Was verursacht Gleichgewichtsstörungen bei Katzen?

Gerät die Katze aus der Balance, kommen einige Ursachen infrage: körperliche Einschränkungen, altersbedingte Abnahme der Beweglichkeit und organische Krankheiten. Was auch immer der Anlass ist: Warte nicht darauf, dass die Gleichgewichtsstörungen von alleine verschwinden, sondern lass vom Tierarzt abklären, was die Ursache ist und wie man dem Tier Linderung verschaffen kann.

Wie kann ich einer Katze mit Gleichgewichtsstörungen helfen?

Wie viele andere Tiere auch können Katzen Unpässlichkeiten über längere Zeit gut verbergen. Beobachte deine Samtpfote genau: Häufiges Stolpern und Hinfallen sind Alarmsignale. Wenn das Tier sich vorzugsweise am Boden aufhält, Kletterpartien inklusive Kratzbaum meidet und gelegentlich aus größerer Höhe, zum Beispiel vom Schrank, „gerettet“ werden muss, könnte eine Störung des Gleichgewichtssinns dahinter stecken. Dem Tier ist die Bewegung aufwärts oder in der Höhe nicht mehr geheuer – wird die Katze zum Bodenbewohner, stimmt etwas nicht.

Der erste Weg sollte, wie gesagt, zum Tierarzt führen, der etwaige organische Ursachen abklären und gegebenenfalls beheben kann. Die Methoden unterscheiden sich je nach Auslöser. Ist der Gleichgewichtssinn der Katze irreparabel oder etwa aus Altersgründen beeinträchtigt, versuche, deiner Katze Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen. Bei einer Wohnungskatze baust du „Brücken“ zu höher gelegenen Lieblingsplätzen und sicherst Gefahrenstellen ab, in dem du zum Beispiel den Bereich unter gewohnten Kletterpfaden polsterst. Katzen mit schweren Gleichgewichtsstörungen sollten sicherheitshalber keinen unbeobachteten Freigang haben. In der Wohnung ist es ratsam, den betroffenen Katzen nur sichere Klettermöglichkeiten bereitzustellen.

Ursachen für Gleichgewichtsstörungen deines Stubentigers:

Ursachen

Geschwächte Muskulatur

Gelenkschmerzen oder versteifte Wirbel

Sehschwäche oder Augenkrankheit

Organkrankheiten

Ohrentzündungen

Akute Vergiftung

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