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Clickertraining für Katzen: Der Trick mit dem Klick

05.05.2023 - Lesedauer: 2 Minuten

Eine Katze hebt die Pfote.

Wenn du deiner Samtpfote kleine Tricks oder Kunststücke beibringen willst, benötigst du viel Geduld und effektive Strategien, um zum Erfolg zu kommen. Schließlich hat jede Katze ganz eigene Vorstellungen von Kooperation. Während einige Stubentiger beim Lernen eifrig dabei sind, ist bei anderen weit mehr Überzeugungskraft gefordert. Zuverlässige Tricks, um die Übungen zu vereinfachen, sind eine wertvolle Hilfe. Das Clickertraining gehört dazu.

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Was hat es mit dem Clicker auf sich?

Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich beim Clickertraining um eine Trainingsmethode, bei der ein erwünschtes Verhalten des Tieres mittels eines akustischen Signals verstärkt wird. Das Clickergerät selbst ist ein kleines Gehäuse mit einem Auslöseknopf, in das ein Stahlblechstreifen montiert ist. Beim Druck auf den Knopf wird dieser Blechstreifen verbogen und erzeugt ein kurzes, scharfes Knackgeräusch.

Handelsübliche Klicker sind komfortabel in der Bedienung, passen in jede Hosentasche und lassen sich an einem Band am Handgelenk oder um den Hals tragen, sodass sie stets griffbereit sind. Allerdings kann der Clicker auch durch andere akustische Signale ersetzt werden: Eine Klingel, Hupe oder Pfeife zum Beispiel funktioniert ebenfalls.

Voraussetzung ist lediglich, dass das Geräusch laut genug ist, um die Aufmerksamkeit der Katze zu erregen und in ihrer Umgebung sonst nicht vorkommt. Außerdem solltest du dich bei Beginn des Clickertrainings auf ein Geräusch festlegen, da dieses während des Trainings nicht ausgetauscht werden darf. Das Klicksignal ist, im Gegensatz zur menschlichen Stimme, zuverlässig gleichbleibend und emotionsfrei.

Wo setzt Clickertraining auf der Verhaltensebene an?

Das Clickertraining oder „Klickern“ setzt bei Methoden aus der Verhaltensforschung an. Als Vorbereitung wird die klassische Konditionierung nach Pawlow verwendet und dann durch die operante Konditionierung nach Skinner erweitert. Um das zu verstehen, ist ein kleiner ethologischer Exkurs notwendig:

Vergleich Klassische und Operante Konditionierung

  • Klassische Konditionierung: Iwan Petrowitsch Pawlow war ein russischer Physiologe, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts Forschungen betrieb. Er versuchte, angeborene, „unbedingte“ Reaktionen eines Tieres durch einen Lernimpuls zu einer neuen, „bedingten“ Reaktion zu koppeln. Das berühmt gewordene Experiment dreht sich um den „Pawlow’schen Hund“: Ein Hund beginnt beim Anblick von Futter zu speicheln, während der Klang einer Glocke ein neutrales Signal darstellt. Wird dem Tier das Futter nun stets zugleich mit dem Glockenton vorgesetzt, verknüpft der Hund Glocke und Futter. Daraus resultiert, dass der Hund nach einer Weile bereits vorfreudig speichelt, wenn er nur die Glocke hört. Der neutrale Reiz löst eine angeborene Reaktion aus.
  • Operante Konditionierung: B. F. Skinner war ein amerikanischer Psychologe, der unter anderem durch Pawlows Werk zu seinen Verhaltensstudien inspiriert wurde. Die operante Konditionierung zielt auf den Effekt, dass beim Ausführen einer Aktion auf einen Auslöser eine Belohnung erwartet wird. Skinner experimentierte unter anderem mit Ratten: Leuchtete in deren Käfig ein Lämpchen und drückte das Tier daraufhin einen Hebel, erhielt es Futter. Bekannt wurden diese Versuche als „Skinner Box“.

Bezogen auf das Clickertraining bedeutet das: Das Geräusch des Clickers ist ein neutraler Reiz. Durch die Gabe einer Belohnung, bei Katzen meist ein Leckerchen, in unmittelbarer Folge des Geräusches verknüpft das Tier, wie Pawlows Hunde, die Aktion im Moment des Tons mit der Belohnung. Der Lernimpuls erfolgt ganz präzise.

Wie läuft das Clickertraining im Detail ab?

Das Clickertraining besteht aus verschiedenen Lernschritten:

Lernschritte des Clickertrainings:

  • Verknüpfungsphase: Zunächst muss deine Samtpfote den Klick mit dem Futter verknüpfen. Die Verknüpfungszeit, in der die Katze den Zusammenhang zwischen Geräusch und Futter herstellen kann, liegt lediglich bei 0,5 bis 0,7 Sekunden. Sie darf das Leckerchen nicht schon vor dem Klick sehen. Verberge es in der einen Hand, klicke mit der anderen und reiche dann unmittelbar das Futter. Reagiere nicht auf Betteln und achte darauf, dass das Tier nicht abgelenkt ist.
  • Belohnung: In der Folge belohnst du beim Training erwünschtes Verhalten, ob zufällig gezeigt oder unter Anleitung zustande gekommen, sofort mit einem Klick. Ein einfaches Beispiel: Die Katze soll auf einen Stuhl springen. Locke das Tier. Wenn sie der Aufforderung nachkommt, klicke im Moment des Sprungs und gib der Katze dann sofort eine Belohnung.
  • Schnappschuss: Das Klickgeräusch soll genau in dem Moment erfolgen, in dem die Katze das erwünschte Verhalten zeigt. Es ersetzt nicht die Belohnung, sondern markiert für das Tier den konkreten Moment, in dem es etwas richtig gemacht hat, und kündigt an, dass eine Belohnung folgen wird.
  • Lenkung: Zeigt die Katze beim Training Teilschritte hin zum erwünschten Verhalten, belohnst du auch diese mit Klicker und Futter. Ein Beispiel: Die Katze soll sich auf ein Kissen setzen. Belohne bereits den Moment, in dem das Tier neugierig auf das Kissen zuläuft, und lenke es nach und nach hin bis zum Sitzen.

Achtung: Clickertraining ist nicht als Erziehungsmittel geeignet, um unerwünschtes Verhalten abzugewöhnen. Es dient ausschließlich der positiven Verstärkung von erwünschten Aktionen. Klicke niemals außerhalb des Trainings – damit verliert das Signal an Bedeutung.

Geeignete Übungen für das Clickertraining mit Katzen sind zum Beispiel:

  • Sitz und bleib: Die Katze soll sich an einer bestimmten Stelle niederlassen, etwa auf einem Stuhl.
  • Target-Training: Die Katze soll ein Ziel mit der Nase berühren oder darauf zugehen. Dafür eignet sich ein Stab mit einem kleinen Objekt an der Spitze.
  • Bestimmte Bewegungen: Ist die Katze mit dem Targetstab vertraut, kann man sie ermuntern, „Männchen“ zu machen oder bestimmte Bewegungen zu zeigen, zum Beispiel im Kreis zu gehen.
  • Pfote geben: Um Futter zu erhalten, muss die Katze die Pfote geben.
    Sprünge über kleine Hürden oder durch einen Reifen.
  • Versteckspiele: Katzen lieben es, sich zu verstecken und zu lauern. Wenn es dazu genug Möglichkeiten gibt – etwa Körbe, Katzentunnels und Kartons – oder du dich hinter Türen und Möbeln vor der Katze versteckst, entwickelt sich schnell ein schönes Such-mich-Spiel.
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