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Löwchen – Mini-Löwe mit Herz und Charme

05.05.2023 - Lesedauer: 5 Minuten

Löwchen rennt im Freien

Löwchen. Der Name dieser Hunderasse erinnert sofort an den „König der Tiere“ und auch das Aussehen weist gewisse Ähnlichkeiten auf – vorausgesetzt, der Hund hat eine typische Löwenschur erhalten. Seine Größe weicht allerdings von der des Namensvetters ab, daher die Verniedlichung im Namen. Die aus Frankreich stammende Rasse ist für ihr freundliches, verspieltes Wesen bekannt. Sie gilt als intelligent, neugierig und lebhaft: Löwchen unternehmen am liebsten etwas mit dir zusammen!

„Petit chien lion“ – Miniatur-Löwe der Adeligen

Das Löwchen ist eine Hundrasse, deren Geschichte sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen lässt: In der gotischen Kathedrale von Amiens in Frankreich, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde, finden sich zwei in Stein gemeißelte Hunde, die dem Aussehen des heutigen Löwchens entsprechen. Ihr Aussehen beziehungsweise die „Löwenschur“ gab der Rasse ihren Namen: Für den typischen Look wird das Fell dabei ab der Taille geschoren, an der vorderen Körperhälfte bleibt es jedoch lang. An den Beinen werden beim Scheren Behänge um die Fesseln herum stehen gelassen, auch an der Rutenspitze befindet sich längeres, üppigeres Fell als am Rest der Rute. Das Löwchen ist auf vielen Gemälden des 17. Jahrhunderts zu sehen: Adelige liebten die Rasse als Schoßhündchen, sieht es doch aus wie eine Miniaturausgabe der mächtigen Raubkatze.

Löwchen erreichen eine Höhe von 26 bis 32 Zentimetern und sind eng mit den Bichons verwandt. In der Zeit der Französischen Revolution und dem Untergang des Adels gerieten die kleinen Vierbeiner zunehmend in Vergessenheit. Doch seit Mitte des 20. Jahrhunderts sind sie wieder auf dem Vormarsch: Hundefans nahmen sich der Züchtung des „petit chien lion“ an und heute ist der Miniatur-Löwe eine weltweit beliebte Rasse.

Löwchen sitzt auf der Wiese
Charakter des Löwchens

Das Löwchen zeichnet sich durch eine fröhliche, verspielte Natur aus. Es ist sehr gesellig und friedfertig: Löwchen zeigen so gut wie nie aggressives Verhalten. Sie vertragen sich gut mit Artgenossen und anderen Haustieren und gelten als kinderfreundlich. Ihren Besitzerinnen und Besitzern gegenüber sind sie treu ergeben, wobei sie sich in einer Familie oft besonders auf eine Person konzentrieren. Löwchen sind tolle Gefährten, Familien- sowie Begleithunde für junge Menschen ebenso wie für Seniorinnen und Senioren, solange es ihnen möglich ist, den Hunden ausreichend Pflege und Bewegung zu verschaffen.

Die Bezeichnung „Schoßhündchen“ beschreibt den Charakter der Rasse nur unzureichend, denn Löwchen sind quirlige und temperamentvolle Hunde. Sie spielen viel und gerne, sowohl mit ihren Halterinnen und Haltern als auch mit Artgenossen. Sie gelten als klug, mutig und neugierig und erleben gerne Neues – z. B. zusammen mit dir auf Entdeckungstour in einer fremden Umgebung. Fordere regelmäßig die Intelligenz deines Löwchens: Dazu eignet sich das artgerechte Erlernen von Hundetricks ebenso wie Denkspielzeug für Hunde oder Schnüffelspiele.

Erziehung und Haltung des Löwchens

Wichtig für die kleinen Vierbeiner ist genügend Aufmerksamkeit, egal, ob du dein Löwchen in einer Stadtwohnung oder in einem Haus auf dem Land hältst. Denn Löwchen sind nicht gerne allein. Am liebsten verbringen sie viel Zeit mit dir und sind überall dabei. Ihre geringe Größe ist dabei ein Vorteil: Sie brauchen keine ausgiebigen Wanderungen, um ausgelastet zu sein. Trotzdem benötigen Löwchen selbstverständlich genügend Auslauf – erwachsene und trainierte Hunde gehen dabei durchaus auch längere Touren mit oder laufen beim Joggen neben dir her.

Das Spielen und Toben mit Artgenossen ist wichtig für das Löwchen, daher genießt es auch das Zusammenleben mit einem zweiten Hund im Haushalt. Junge Löwchen neigen manchmal dazu, sich zu überschätzen und im Spiel zu wild zu werden – da zeigt sich der „Löwenmut“. Dadurch kommt es gelegentlich zu Verletzungen.

Der Besuch einer Welpenschule erweist sich oft als ratsam: Zwar ist das Löwchen vom Wesen her sehr sozialverträglich, profitiert aber davon, schon früh Hunde verschiedener Rassen und Größen kennenzulernen und von klein auf sein soziales Verhaltensrepertoire zu erweitern. Eine Hundeschule hilft bei der Grunderziehung deines Löwchens, auch wenn die Hunderasse grundsätzlich als gelehrig und leicht zu erziehen gilt, solange du konsequent bleibst.

Pflege des Löwchens

Ob du an deinem Löwchen eine Löwenschur vornehmen lässt oder nicht, ist dir überlassen. Hunde mit Löwenschur brauchen im Winter jedoch eventuell einen Hundemantel und im Sommer solltest du darauf achten, dass dein Löwchen keinen Sonnenbrand bekommt. Das Fell dieser Hunderasse ist seidig und glatt und haart nur wenig. Eine Unterwolle besitzt das Löwchen nicht. Bürsten oder kämmen solltest du es trotzdem etwa alle zwei Tage, da das Fell leicht verfilzt. Achte besonders hinter den Ohren, unter den Achseln und am Po auf Fellknötchen. Bei Bedarf musst du den Pony und das Fell auf dem Nasenrücken kürzen, da beide die Sicht einschränken und die Augen reizen können. In den Haaren an den Pfotenballen der Löwchen sammeln sich schnell Dreck oder Schneeklumpen, daher kürze auch hier ruhig ab und zu langes Fell. Kontrolliere dabei gleich die Krallen: Bei älteren, weniger aktiven Hunden werden diese manchmal zu lang, was dazu führen kann, dass die Hunde an Unebenheiten hängen bleiben und sich verletzen. Kürze die Krallen in einem solchen Fall mit einer speziellen Krallenzange.

Löwchen gelten generell als robuste Hunde, die bis ins hohe Alter hinein aktiv und unternehmungslustig bleiben. Sie neigen nicht zu rassebedingten Krankheiten und werden im Schnitt zwölf bis 14 Jahre alt. Achte darauf, dein Löwchen von einem seriösen Züchter zu übernehmen: Lerne im Idealfall beide Elterntiere kennen und lass dir im Vorfeld alle Papiere zeigen.

SteckbriefLöwchen

Rasse:
Löwchen
Herkunft:
Frankreich
Klassifikation:
Gesellschafts- und Begleithunde, Sektion der Bichons und verwandter Rassen
Größe:
26 bis 32 Zentimeter
Gewicht:
5 bis 8 Kilogramm
Körperbau:
robust, grazil, harmonisch proportioniert, quadratisch gebaut
Augen:
groß, sehr dunkel, rund
Ohren:
tief angesetzt, dicht behaart, mittlere Länge
Fell und Farbe:
Langhaar, keine Unterwolle, leicht gewellt, seidig; sämtliche Farben und Muster
Besonderheiten:
sehr sozial, kann nicht gut alleine bleiben, klein aber temperamentvoll
Charakter
freundlich, verspielt, neugierig, mutig, sozial, treu, lebhaft
Pflege:
regelmäßig bürsten und kämmen, bei Bedarf Fell und Krallen kürzen
Gesundheit:
generell eher robust, keine Neigung zu rassetypischen Krankheiten

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