Welpen stubenrein erziehen – in souveränen Schritten zum stubenreinen Hund.
05.05.2023 - Lesedauer: 5 Minuten

Du hast dich entschieden, einem Welpen ein neues Zuhause zu geben? Die Freude über den neuen Familienzuwachs ist groß. Allerdings steht mit dem tierischen Einzug auch gleich die erste Aufgabe an: Der Hund muss stubenrein werden und schnellstmöglich seine Geschäfte draußen verrichten. Welpen haben aber noch eine sehr kleine, untrainierte Blase und einen noch unfertigen Verdauungsapparat und müssen sich besonders häufig erleichtern. Dann werden sie unruhig, laufen herum, schnüffeln intensiv am Boden und suchen eine geeignete „Toilette“. Lies in diesem Ratgeber, wie du deinen Welpen erfolgreich stubenrein erziehst!
- Kleine Hunde und ihre großen Missgeschicke
- Der erste Schritt zum stubenreinen Welpen
- Tipp: „Pipimatte“ als Alternative für hohe Wohnetagen
- Wenn das Malheur passiert ist …
- Der zweite Schritt zu Stubenreinheit: Mit Lob und Lösungswort arbeiten
- Geduld und Konsequenz auf dem Weg zum stubenreinen Hund
- Hilfe, mein Hund wird nicht stubenrein!
Kleine Hunde und ihre großen Missgeschicke
Hunde sind von Natur aus sehr reinlich und achten genau darauf, dass ihr Zuhause sauber bleibt. In seiner neuen Heimat muss der Welpe aber erst lernen, was er darf und was er nicht darf. Außerdem ist er durch all die neuen Gerüche und Sinneseindrücke überfordert und fühlt sich womöglich allein gelassen. Ein „Missgeschick“ ist da noch viel schneller passiert.
Mancher Welpe begreift nach nur einem Missgeschick, wo er sich lösen darf, andere hingegen sind langsame Schüler, die mehrere Wochen Training brauchen. Bedenke, dass Welpen rein körperlich erst mit 14 Wochen ihren Blasen- und Darmschließmuskel kontrollieren können. Daher ist Geduld beim Training das A und O.
In der Regel müssen Welpen sich sofort nach dem Schlafen, Fressen, Trinken oder Spielen schnell lösen. Achte auf die Signale, die dein Welpe aussendet, und komme ihm am besten zuvor. Denn wenn er bereits auf dem Teppich seine Kreise zieht und schnüffelt, ist es fast schon zu spät.
Der erste Schritt zum stubenreinen Welpen
In den ersten zwei Wochen solltest du dich auf einen Rhythmus einstellen, bei dem du den Welpen alle zwei Stunden „aufs Töpfchen“ setzt, beziehungsweise mit ihm nach draußen gehst.
Tipp: Passiert deinem Kleinen ein Missgeschick auf dem Wohnzimmerfußboden, dann kannst du das Pipi mit alten Zeitungen auffangen und die Zeitungen zum Einrichten der eigentlichen „Pipistelle“ verwenden, denn der Welpe richtet sich bei seinem Geschäft nach der Nase und sucht mit Vorliebe bereits markierte Stellen auf.
Zeige deinem Welpen, wo er sich lösen darf, indem du ihn zu der neuen „Pipistelle“ hinträgst, sobald er unruhig wird – aber bitte nicht hinziehen. Wiederhole diese Prozedur alle zwei Stunden. Du wirst sehen, wie schnell die kleine Fellnase lernt.
Tipp: „Pipimatte“ als Alternative für hohe Wohnetagen
Wohnst du in einer hohen Etage, kannst du gar nicht so schnell mit dem Aufzug nach unten düsen, wie das Missgeschick passiert ist. Hier hilft eine Pipimatte, beziehungsweise ein mit dieser ausgelegter Platz. Nimm dafür eine Wanne mit einem flachen Rand und lege diese mit alten Zeitungen oder den zu diesem Zwecke entwickelten Training-Pads aus. Stelle diese in der Nähe der Eingangstür oder der Balkontür auf.
Wenn das Malheur passiert ist …
Bei allen Missgeschicken reinigst du die Stelle kommentarlos und ohne zu schimpfen, denn der Welpe soll keine Angst vor dir bekommen, was dazu führen könnte, dass er sich erst recht löst, wenn du nicht anwesend bist. Reinige die beschmutzte Stelle mit einem stark duftenden Mittel, welches Hunde nicht mögen. Auf diese Weise beugst du einer erneuten Verunreinigung vor.
Welpen und junge Hunde pieseln auch vor Freude oder aus Angst. Sie tun das, weil sie die Schließmuskeln ihrer Blase bei Aufregung noch nicht kontrollieren können. Es wäre fatal für die Entwicklung deines Hundes, wenn du ihn dafür ausschimpfen würdest.
Der zweite Schritt zu Stubenreinheit: Mit Lob und Lösungswort arbeiten.
Das eigentliche Training, um deinen Hund stubenrein zu machen, beginnt draußen während eines Spaziergangs. Gehe – ausgerüstet mit Trainings-Snacks und Kotbeutel – mit deinem neuen Familienmitglied nach draußen, und zwar noch bevor er dich dazu auffordert.
Beginne das Training damit, dass du dem Welpen grüne, weiche Unterlagen anbietest (Rasen, eine bestimmte Ecke in deinem Garten, Torf etc.). Das entspricht nicht nur seinem tierischen Bedürfnis, sondern hat den Vorteil, dass der erwachsene Hund sein Geschäft lieber im Grünen und nicht auf dem Bürgersteig verrichten wird. Sobald sich der Welpe löst, ruf ihm ein vorher festgelegtes sogenanntes Lösungswort wie „Pipi“ zu. Lobe ihn dabei, jedoch nicht zu überschwänglich. Denn junge Hunde lassen sich dadurch schnell von ihrem eigentlichen Geschäft ablenken. Gib ihm unmittelbar danach ein Leckerli.
Du kannst diese Übung gut mit einem Clickertraining verbinden. Dabei wird nach jedem Geschäft des Welpen mit einem Clicker geklickt und gelobt. Schon nach kurzer Zeit wird sich dein Welpe auf dein Kommando lösen können. Sei dir dessen bewusst, dass die Erziehung eines Welpen zum stubenreinen Hund keineswegs in die Hände eines Kindes gehört. Dein Nachwuchs kann dich aber dabei durchaus unterstützen.
Geduld und Konsequenz auf dem Weg zum stubenreinen Hund.
Den Hund stubenrein zu erziehen, bedarf Geduld und Konsequenz. Verzichte unbedingt darauf, den Hund bei Missgeschicken dieser Art auszuschimpfen, denn das verschlechtert die Situation oftmals und verstört ihn noch mehr. Achte darauf, dass dein erwachsener Hund nie länger als maximal vier Stunden allein in der Wohnung bleibt. Welpen sollten überhaupt nicht alleine gelassen werden.
Hilfe, mein Hund wird nicht stubenrein!
Wenn dein Hund nicht stubenrein wird, so kann das auch physische Ursachen haben. Sprich dann am besten mit deinem Tierarzt und frage um Rat. Wenn eine Erkrankung der Organe ausgeschlossen ist, ziehe psychische Ursachen in Betracht. Eine Verunreinigung des eigenen „Reviers“ kann auch als Protesthandlung gewertet werden. Konsultiere bei schwierigen Fällen einen Tierarzt und suche Unterstützung bei einem darauf spezialisierten Hundetrainer.