Ein kleiner Exkurs in die Botanik: Katzenminze, seltener auch als „Katzenmelisse“ und wissenschaftlich korrekt als Nepeta cataria bekannt, ist ein krautiges Gewächs aus der Familie der Lippenblütler. Katzenminze ist mehrjährig, erreicht eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter und kommt ursprünglich aus dem südlichen Europa, Asien und Afrika, also wärmeren Klimazonen. Die in der zweiten Sommerhälfte erscheinenden Blüten der Katzenminze sind klein, weiß oder bläulich und sitzen in Gruppen in ährenartiger Anordnung an den Stängeln. Die Laubblätter sind grau-grün und filzig behaart.
Das Besondere an dem hübschen Gewächs sind seine ätherischen Öle: Deren Duft ist herb, erinnert an eine Mischung aus Minze und Zitrone und ist auch für menschliche Nasen sehr angenehm. Was für unseren vergleichsweise gering ausgeprägten Geruchssinn einfach nur ein attraktiver Pflanzenduft ist, löst über die empfindliche Katzennase meist ein Feuerwerk duftender Impulse und kurioser Verhaltensweisen aus.
Mit Katzenminze konfrontiert, beginnen die meisten Katzen, sich scheinbar befremdlich zu benehmen: Sie umtänzeln die Pflanze, reiben sich daran, um deren Geruch anzunehmen; manche Tiere versuchen auch, davon zu fressen, daran zu lecken oder wälzen sich hingebungsvoll auf dem Boden.
Allerdings geraten die Katzen nicht in einen Dauerrausch: Etwa fünf Minuten, bis eine halbe Stunde später verliert, die Katze in der Regel wieder das Interesse und wendet sich anderen Dingen zu. Was genau am Duft der Katzenminze Katzen so anregend finden, ist weitgehend unklar. Es handelt sich wahrscheinlich nicht um eine aphrodisierende Wirkung, da auch kastrierte Tiere auf den Duft ansprechen. Interessant ist allerdings, dass Kitten, Jungtiere und Katzensenioren nicht so stark auf Katzenminze ansprechen. Übrigens ist die Wirkung nicht auf Hauskatzen begrenzt: Großkatzen wie Löwen und Jaguare geraten bei Katzenminze ebenfalls in Verzückung.
Nicht jede Katze ist empfänglich für die Verlockungen der Katzenminze. Manche Tiere interessieren sich überhaupt nicht für die Pflanze. Was aber ist drin in der Katzenminze? Wesentlich für die Effekte auf die Samtpfoten ist der Wirkstoff Nepetalacton, ein starkes Pheromon (ein Botenstoff auf Geruchsbasis), das die Wirkung eines leichten Opioids zeigt: einen je nach Dosis sedierenden, Angst lösenden oder euphorisierenden Effekt.
Wesentlich ist außerdem das Alkaloid Actinidin, das eine antimikrobielle Wirkung hat und als abschreckendes Mittel gegen Gliedertieren/ Insekten. Actinidin ist auch in Baldrian enthalten, der auf Katzen eine ähnliche Anziehungskraft ausübt.