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Reisekrankheiten beim Hund präventiv angehen und den Expertenrat beachten

05.05.2023 - Lesedauer: 4 Minuten

Hund sitzt im Kofferraum und schaut aus dem Fenster

Wer mit dem eigenen Hund ins Ausland verreist, der sollte sich rechtzeitig darüber informieren, welche Parasiten und Krankheitserreger in dem jeweiligen Urlaubsland vorkommen und welche Krankheiten sie verursachen können. Lesen Sie hier, welche Ratschläge Prof. Dr. Georg von Samson-Himmelstjerna, Direktor des Institutes für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin der tierärztlichen Fakultät der Freien Universität Berlin und Vorsitzender der Expertenorganisation ESCCAP in Deutschland, gibt!

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Generell ist jedoch zu bedenken: Wer mit seinem Hund in den Süden reist, setzt das Tier einer „unnötigen gesundheitlichen“ Gefahr aus, die sich vermeiden lässt. Trotz aller Prävention ist eine 100-prozentige Sicherheit für das Tier nie gegeben. Hier muss jeder im Einzelfall entscheiden, ob er das Risiko für seinen Vierbeiner eingehen möchte.

Welche Gefahren können dem Hund bei Urlaubsreisen drohen?

Um die Frage beantworten zu können, müssen Sie zunächst zwei Dinge unterscheiden:

1) Welche Krankheiten bzw. welche Krankheitserreger kommen in Ihrem Urlaubsland vor? Und

2) Wie kann sich Ihr Hund damit anstecken? Beispiel Leishmaniose: Der Erreger dieser Erkrankung wird über Sandmücken übertragen. Das heißt, in Ländern, in denen sowohl Sandmücken als auch die Leishmaniose-Erreger anzutreffen sind, besteht eine konkrete Gefahr für Ihren Hund. Des Weiteren müssen Sie sich über das Verhalten der Sandmücken informieren, damit Sie entsprechende Schutzvorkehrung für Ihren Vierbeiner vornehmen können.

Was muss bei bestimmten Urlaubsländern beachtet werden?

Da dabei zum Teil viel zu beachten ist, hat die Expertenorganisation ESCCAP einen Reisetest entwickelt, den Hundehalter kostenlos auf der Internetseite zur Verfügung steht. Klicken Sie einfach auf der interaktiven Europakarte auf das Land, in das Sie reisen möchten, und erfahren Sie anschließend, welche Parasiten und Krankheiten dort heimisch sind. Gleichzeitig erhalten Sie dort eine genaue Checkliste mit individuellen Maßnahmen zu Prävention während und nach der Reise.

Was sind die Schutzmaßnahmen für Mittelmeerländer?

In Ländern wie Portugal, Spanien und Südfrankreich, wo sowohl Sandmücken als auch Erreger der Leishmaniose-Krankheit verbreitet sind, empfiehlt ESCCAP bestimmte Maßnahmen.

Schutzmaßnahmen für Mittelmeerländer

  • Hunde sollten ab der Abenddämmerung nicht im Freien schlafen.
  • Der Schlafort des Hundes sollte mit Mückennetzen gesichert sein.
    Effektiver Sandfliegen-/Mückenschutz mit am besten repellierender (abwehrender) Wirkung (bspw. Scalibor von MSD).
  • Der einjährige Impfschutz gegen Leishmaniose bietet keine hundertprozentige Prävention und kann je nach Hunderasse Nebenwirkung haben. Informieren Sie sich diesbezüglich bei Ihrem Tierarzt. Die Impfung schützt Ihren Hund nur in Verbindung mit einem Mückenschutz und muss nach zwölf Monaten erneuert werden.

In einigen Urlaubsländern übertragen bestimmte Stechmücken die Larven von Herzwürmern (Dirofilariaimmitis) und Hautfilarien (Dirofilariarepens). Hierbei müssen Sie Ihrem Hund zusätzlich zum effektiven Mückenschutz auch ein Medikament gegen Herzwürmer in bestimmten Zeitabständen verabreichen. Ziel einer solchen Behandlung ist es, die sich im Hund möglicherweise entwickelnden Herzwurmlarven innerhalb des ersten Monats nach der Übertragung abzutöten, um ein Vordringen in die Herzkammer und damit einhergehende schwere Organschäden zu verhindern.

Wann beginnen die Präventionsmaßnahmen?

Nimmt man das Beispiel des Sandfliegen- und Mückenschutzes tritt die volle Wirkung der Schutzhalsbänder nach ca. zwei Wochen ein. Je nach Präparat hält die Abwehrwirkung bis zu sechs Monaten an. Bei Spot-on-Tinkturen, die zwischen die Schulterblätter des Hundes aufgeträufelt werden, und sich von dort aus über die ganze Haut ausbreiten, tritt die volle Wirkung des Präparates innerhalb von 24 Stunden ein.

Bei der Leishmaniose-Impfung muss zunächst ein Bluttest vorgenommen werden, der eine aktuelle Leishmanioseerkrankung bei Ihrem Hund ausschließt. Erst wenn das Ergebnis dieser Untersuchung negativ ist, darf der Hund geimpft werden. Dabei durchläuft der Hund eine Grundimmunisierung mit drei Impfintervallen in jeweils dreiwöchigen Abständen. Anschließend dauert es noch einmal vier Wochen, bis der Schutz voll ausgeprägt ist. Man muss bei dieser Prävention daher mindestens drei bis vier Monate vor der Reise aktiv werden.

Bei der Einreise in Länder wie Finnland, Großbritannien, Irland, Malta oder Norwegen muss der Hund gegen Bandwürmer (Echinococcusmultilocularis) 24 bis maximal 120 Stunden vorher behandelt worden sein. Die Behandlung wird mit Datum und Uhrzeit im EU-Heimtierpass eingetragen. Auch hier ist es also wichtig, rechtzeitig zum Tierarzt zu gehen.

Wieder zu Hause angekommen: Was gibt es zu beachten?

Eine Nachsorge ist dann nötig, wenn Sie in ein Herzwurmgebiet gereist sind. Denn der Hund muss sowohl zu Beginn der Reise als auch anschließend im Abstand von 30 Tagen behandelt werden. Und zwar auch noch zu Hause, das letzte Mal 30 Tage nach der Rückkehr.

Das rät Professor Dr. von Samson-Himmelstjerna konkret

Der beste Schutz vor Leishmaniose und Herzwürmern ist natürlich, den Hund nicht mit in die betroffenen Gebiete mitzunehmen. Allerdings – gewusst wie – können Sie Ihren Hund auch im Urlaub effektiv vor Parasiten und Krankheiten schützen. Die hier genannten Beispiele verdeutlichen, dass eine Auslandsreise mit Hund gut vorbereitet sein sollte.

Mein konkreter Rat: Frühzeitig, am besten drei bis vier Monate vor Abfahrt, den Reisetest auf ESCCAPE machen und mit der Checkliste, die man dort erhält, zum Tierarzt gehen. So können die notwendigen Medikamente rechtzeitig besorgt und Untersuchungen und Behandlungen auf den Weg gebracht werden.

Der komplette Reiseschutz auf einen Blick

Welche der Maßnahmen in welchem europäischen Urlaubsland notwendig sind, erfahren Sie im Reisetest auf ESCCAP.

Hier der Reiseschutz des ESCCAPE zusammengefasst:

  • Mücken-, Zecken- und Flohschutz (Spot-On, Schutzhalsbänder): Anwendung geeigneter Schutzhalsbänder zwei Wochen oder von Spot-on-Tinkturen mind. 24 Stunden vor Abreise. Schutz während der Reise ggf. auffrischen.
  • Impfung gegen Leishmaniose: Zunächst Leishmaniose-Test durchführen. Auf ein negatives Testergebnis folgen drei Grundimmunisierungen über rund zehn Wochen. Auffrischungsimpfung bei Bedarf nach zwölf Monaten, dann nur eine Impfung nötig.
  • Wurmkur gegen Herzwürmer: Anwendung eines speziellen Antiparasitikums bei Anreise. Wiederholung der Behandlung in 30-tägigen Abständen bis 30 Tage nach Rückkehr.
    Wurmkur gegen Spul- und Hakenwürmer, ggf. Bandwürmer: Anwendung je nach Haltung und Ernährung Ihres Hundes. Individuelle Empfehlung im Entwurmungstest auf ESCCAPE.
  • Sonderregeln für bestimmte Länder: Bei Einreise nach Finnland, Großbritannien, Irland, Malta und Norwegen müssen im EU-Tierheimpass eine Bandwurmbehandlung ausgewiesen sein.
  • Reiseübelkeit beim Hund: Bei stressverursachter Reiseübelkeit helfen homöopathische Mitteln wie „Rescue-Tropfen“ und beruhigende tiermedizinische Präparate.
  • Reiseapotheke: Denken Sie daran, die Hunde-Reiseapotheke aufzufrischen. Fressnapf Ratgeber informiert Sie, was in die Reiseapotheke hineingehört.
Infografik Reiskrankheiten erkennen behandeln
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