Der Vergleich – Trockenfutter versus Nassfutter für den Hund
27.05.2025 - Lesedauer: 6 Minuten

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Die Auswahl an hochwertigem Trockenfutter oder Nassfutter für Hunde ist heute groß wie nie und auch andere Darreichungsformen wie BARF oder frisch gekocht werden immer beliebter. Aber welches Futter ist das beste für meinen Hund? Soll ich das eine oder das andere füttern? Kann ich sogar mehrere Darreichungsformen von Alleinfuttermitteln miteinander kombinieren? Und wie kann ich die Nährwertangaben auf der Verpackung miteinander vergleichen? Lies hier spannende Antworten rund um das Thema Trocken- und Nassfutter!
- Trocken- oder Nassfutter für den Hund: Was ist besser?
- Trockenfutter-Nassfutter-Rechner
- Mischfütterung: Trockenfutter und Nassfutter im Wechsel – eine sinnvolle Alternative?
- Mythos Verdauungszeit
- Die richtige Futtermenge bei Mischfütterung
- Wann sollte ich auf Mischfütterung verzichten?
- Trocken- und Nassfutter für Hunde: Was gibt es noch zu beachten?
Trocken- oder Nassfutter für den Hund: Was ist besser?
Es ist eine der Fragen unter Hundehaltern schlechthin, ob Trocken- oder Nassfutter das bessere Futter ist oder gar BARF das einzige ist, was im Hundenapf landen sollte. Jede Fütterungsart hat ihre Vor- und ihre Nachteile. Für welche du dich entscheidest, hängt im Wesentlichen davon ab, was dein Hund gerne frisst und verträgt. Auch wie sich die Hundemahlzeiten in deinen Berufs- und Familienalltag integrieren lassen, spielt eine wichtige Rolle bei der Wahl des Hundefutters.
Letztendlich versorgen alle Darreichungsformen (Trocken- oder Nassfutter, BARF, Frish, Semimoist), die als Alleinfuttermittel deklariert sind, deinen Hund mit allen notwendigen Nährstoffen wie zum Beispiel Vitaminen und Mineralstoffen. Wichtig ist, dass deinem Hund das Futter schmeckt und er die Nahrung gut verträgt und optimal verwertet. Der wesentliche Unterschied zwischen Trocken- und Nassfutter ist, natürlich immer bezogen auf eine vergleichbare Zusammensetzung, der Wassergehalt und damit die Nährstoffdichte bezogen auf das Futtervolumen.
Was ist drin im Trocken- oder Nassfutter für Hunde?
Egal für welche Darreichungsform du dich entscheidest – im Grunde setzt sich jedes Futtermittel für Hunde oder Katzen jeweils aus recht ähnlichen Rohstoffen zusammen: Fleisch und Innereien, Knochen und Knorpel, Gemüse und Obst und ernährungsphysiologische Zusatzstoffe. Der einzige Unterschied besteht im Verarbeitungsschritt: beim Nassfutter ist die vermischte Masse noch durch das natürliche und zugesetzte Wasser verdünnt. Das ist beispielsweise für die Verarbeitung notwendig. Beim Trockenfutter wird diese Flüssigkeit entzogen (auf 10% oder weniger). Dadurch wird das Futter sehr trocken und ist länger haltbar.
Die Vorteile von Trockenfutter auf einen Blick:
- Trockenfutter enthält nur wenig Feuchtigkeit und lässt sich daher gut lagern.
- Es lässt sich einfach portionieren.
- Du kannst Trockenfutter gut transportieren, zum Beispiel ins Büro, auf die Wanderung oder in den Urlaub.
- Es eignet sich als Snack zwischendurch oder als Belohnungshappen.
- Du kannst Trockenfutter in einen Futterautomaten geben.
- Insgesamt brauchst du bei vergleichbarer Zusammensetzung weniger Trockenfutter(-volumen), um den Bedarf des Hundes zu decken.
- Unterm Strich ist es oft günstiger als ein Nassfutter in einer vergleichbaren Zusammensetzung.
- Die Umgebung rund um den Hundenapf bleibt sauberer.
- Es fällt durch größere Gebinde weniger Verpackung an.
Wichtig: Ausreichend trinken
Egal welche Darreichungsform du wählst, solltest du darauf achten, dass dein Hund ausreichend trinkt, um Krankheiten wie Blasensteine oder Nierenproblemen vorzubeugen. Es muss also ständig ein gefüllter Wassernapf zugänglich sein.
Die Vorteile von Nassfutter zusammengefasst:
- Es ist geruchs- und geschmacksintensiver und animiert insbesondere mäkelige Hunde zum Fressen.
- Da viel Wasser enthalten ist, wirkt sich Nassfutter günstig auf den Flüssigkeitshaushalt deines Vierbeiners aus.
- Es ist besser zum Gewichtsmanagement geeignet, da mehr Futtermenge für denselben Energiebedarf aufgenommen werden kann und der Hund somit schneller satt ist.
- Auch alte Tiere und Hunde mit Zahnproblemen können Nassfutter fressen.
Trockenfutter-Nassfutter-Rechner
Beim Vergleich von Nass- und Trockenfutter fallen auf den ersten Blick oft die unterschiedlichen Nährstoffgehalte in % auf, die in der Futtermitteldeklaration unter “analytische Bestandteile” zu finden sind. Das liegt am unterschiedlichen Feuchtigkeitsgehalt. Um den Nährstoffgehalt von Trocken- und Nassfutter richtig zu vergleichen, solltest du die Angaben auf den Trockengehalt des Futters umrechnen. Dazu ziehst du zunächst von 100 Prozent die Feuchtigkeit des Futters ab:
100 – % Feuchtigkeit = % Trockenmasse
Also: Enthält das Futter 75 Prozent Feuchtigkeit, hat es entsprechend eine Trockenmasse von 25 Prozent. Die Nährstoffwerte des Trockenfutters oder Nassfutters berechnest du nach folgender Formel:
Analytischer Wert (Packungsangabe) / Trockensubstanz * 100 = % auf der Basis der Trockensubstanz
Musst du die Nährstoffwerte überhaupt miteinander vergleichen?
Bei gesunden Hunden ist das in der Regel nicht nötig, da Alleinfuttermittel alle recht vergleichbare Werte aufweisen. Allerdings kann es für manche Hunde mit bestimmten Vorerkrankungen oder empfindlichem Magen wichtig sein.
Was du allerdings berechnen solltest, wenn du mehrere unterschiedliche Darreichungsformen verwenden möchtest, ist die korrekte Futtermenge.
Am einfachsten ist es, wenn du von jedem Futter die Hälfte der empfohlenen Tagesmenge pro Tag fütterst. So kombinierst du zweimal 50% und erreichst damit 100%. Wenn du aber beispielsweise nur 30% Nassfutter füttern möchtest, dann musst du 70% der empfohlenen Menge der Tagesration des Trockenfutters füttern. Es ist sehr wichtig, die korrekten Mengen zu bestimmen, um eine Über- bzw. Unterversorgung mit Nährstoffen und Energie zu vermeiden.
Mischfütterung: Trockenfutter und Nassfutter im Wechsel – eine sinnvolle Alternative?
Bei der Mischfütterung kombinierst du die Vorteile von zwei oder mehr Darreichungsformen miteinander. Dagegen spricht erst mal nichts.
Das große Plus einer gemischten Fütterung besteht darin, dass dein Hund mehrere Fütterungsarten kennt und diese gut verträgt. So musst du das Futter nicht gänzlich umstellen, wenn dein Hund mit in den Urlaub fahren soll, oder eine der Futtersorten nicht mehr verträgt oder akzeptiert.
Idealerweise beginnst du mit der Mischfütterung bereits im Welpenalter. Gewöhnst du deinen Welpen bereits früh daran, verschiedene Darreichungsformen zu fressen, fällt ihm später eine möglicherweise erforderliche Umstellung leichter.
Mythos Verdauungszeit
Lange Zeit ging man davon aus, dass die abwechselnde Fütterung von Trocken- und Nassfutter zu Verdauungsproblemen beim Hund führt. Als Ursache nahm man an, dass die verschiedenen Darreichungsformen unterschiedlich lange im Magen verweilen und dies den Verdauungsapparat durcheinanderbringt. Heute weiß man, dass Hunde problemlos verschiedene Formen von Nahrung im Wechsel zu sich nehmen können.
Wichtig: Futter schrittweise umstellen
Eine abrupte Änderung bei der Fütterung kann Verdauungsprobleme auslösen. Achte also darauf, deinen Hund schrittweise über einen Zeitraum von 10 bis 14 Tagen hinweg an eine neue Darreichungsform oder ein neues Futtermittel zu gewöhnen. Tausche zunächst nur kleine Mengen des bisherigen Futters gegen eine andere Darreichungsform aus und beobachte, wie dein Hund darauf reagiert. Wenn dein Vierbeiner das neue Futter mag und gut verträgt, kannst du den Anteil Stück für Stück auf den gewünschten Anteil an der Gesamtfuttermenge erhöhen.
Die richtige Futtermenge bei Mischfütterung
Wenn du mehrere unterschiedliche Darreichungsformen verwenden möchtest, ist die Berechnung der korrekten Futtermenge sehr wichtig.
Am einfachsten ist es, wenn du von jedem Futter die Hälfte der empfohlenen Tagesmenge pro Tag fütterst. So kombinierst du zweimal 50% und erreichst damit 100%. Wenn du aber beispielsweise nur 30% Nassfutter füttern möchtest, dann musst du 70% der empfohlenen Menge der Tagesration des Trockenfutters füttern. Es ist sehr wichtig, die korrekten Mengen zu bestimmen, um eine Über- bzw. Unterversorgung mit Nährstoffen und Energie zu vermeiden.
Wann sollte ich auf Mischfütterung verzichten?
Es gibt einige Fälle, in denen du auf den täglichen Futterwechsel bei deinem Hund verzichten solltest. Mischfütterung ist nicht geeignet für Hunde, die bereits an Verdauungsstörungen leiden oder einen empfindlichen Verdauungstrakt haben. Auch bei Hunden mit Allergien oder Unverträglichkeiten wird eine Mischfütterung nicht empfohlen.
Sollte dein Hund aufgrund einer Erkrankung mit medizinischem Diätfutter gefüttert werden, ist eine Mischfütterung grundsätzlich möglich. Du solltest hierbei allerdings darauf achten, dass beide Futtermittel für die entsprechende Diät-Ernährung geeignet sind. Lasse dich zu möglichen Kombinationen in deiner Tierarztpraxis beraten.
Trocken- und Nassfutter für Hunde: Was gibt es noch zu beachten?
Grundsätzlich kommt es immer auf die Bedürfnisse deines Hundes an, für welches Futter du dich entscheidest. Hunde mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien vertragen oft nur bestimmte Protein- und Kohlehydratquellen. Hierunter fallen auch verschiedene Proteine bestimmter Getreidesorten – für solche Fälle gibt es getreidefreie Alleinfutter. Beim Trockenfutter hast du zudem die Wahl zwischen extrudiertem, ofengebackenem und kalt gepresstem Trockenfutter. Bei Nassfutter bieten sich Dosen, Schalen, Pouches oder Tetrapacks an. Bei BARF kannst du im Bereich der Alleinfuttermittel zwischen Nuggets, Blockware oder Wurst wählen. Auch mit BARF ist eine Mischfütterung möglich.
In bestimmten Lebensphasen musst du das Futter an den Nährstoffbedarf deines Vierbeiners anpassen – das gilt für Seniorhunde, Hunde auf Diät oder säugende Hündinnen. Im Wachstum befindliche Welpen sollten ein spezielles Welpenfutter erhalten. Für all diese Fälle bekommst du sowohl Trocken- als auch Nassfutter für Hunde. Neue Darreichungsformen sind bislang nur für gesunde und ausgewachsene Hunde als Alleinfuttermittel erhältlich.