Hund mit Durchfall? Mit diesen Tipps handelst du richtig!
05.05.2023 - Lesedauer: 3 Minuten
Durchfall beim Hund kann viele Ursachen haben. Bereits eine Futterumstellung löst bei einem Hund manchmal Durchfall aus. Auch Bakterien, Viren oder Parasiten können zu breiigem oder flüssigem Stuhl führen, den der Hund plötzlich und unkontrolliert absetzen muss. Ebenfalls sind Unverträglichkeiten und/oder Allergien manchmal im Spiel. Neben der Behandlung durch den Tierarzt kannst du selbst einen Teil dazu beitragen, damit es deinem Vierbeiner schnell wieder besser geht.
Ein probates Mittel, um den Darm deines Hundes wieder in Takt zu bringen, ist oft eine angepasste Diät. Zuvor sollte aber – am besten durch eine tierärztliche Untersuchung – ausgeschlossen werden, ob eine medikamentöse Behandlung der Ursache nötig ist. Ansonsten kann aus einer eher harmlosen Durchfallsituation schnell ein lebensbedrohlicher Zustand werden.
Die Futterumstellung beim Hund mit Durchfall beginnt mit einer Phase der Nahrungskarenz. So schwer es dir vielleicht fallen mag: 24 bis 48 Stunden ohne Futter lassen den Darm eines ansonsten gesunden, erwachsenen Hundes ideal zur Ruhe kommen. Bitte beachte, dass Mini bzw. kleine Hunde und vor allem Welpen von Minirassen nicht so lange gehungert werden sollen, da diese nicht über genügend Reserven verfügen. Der Durchfall entzieht dem Körper viel Flüssigkeit. Frisches Wasser muss deinem Hund daher immer zur Verfügung stehen, damit er seine Reserven wieder füllen kann. Ansonsten droht eine Austrocknung.
Hat der Darm des Hundes sich nach der Phase ohne Nahrung beruhigt, ist es Zeit für die vorübergehende Futterumstellung – sofern es nicht aufgrund von einer Futtermittelunverträglichkeit zu dem Durchfall geführt hat. Dein Hund benötigt nun leicht verdauliche Kost, die Magen und Darm schont. Bewährt haben sich Rezepte mit sehr weich gekochtem Reis und mit ein wenig magerem Hähnchenfleisch. Auch Lamm oder andere nicht so häufig eingesetzte Fleischsorten sind Alternativen. Für welche Zutaten du dich entscheidest, hängt von der jeweiligen Durchfallursache ab. Kartoffelpüree – ohne die Zugabe von Milch und Fett – mit ein wenig Nassfutter und einem Löffel Hüttenkäse gemischt, wird oft gut vertragen. Zu Beginn sind sehr kleine Portionen ideal. Nach der Gabe einer kleinen Menge zeigt sich, wie der Darm reagiert. Bleibt erneuter Durchfall aus, kann dein Hund über den Tag verteilt weitere Portionen erhalten.
Checkliste für Durchfall beim Hund:
- 24 bis 48 Stunden Futterentzug
- Frisches Wasser bereitstellen
- Dem Hund Ruhe gönnen
- Langsames Anfüttern mit Schonkost
- Bei Unsicherheit, anhaltenden Beschwerden, Blut im Kot, Fieber oder Mattigkeit sowie mit Welpen den Tierarzt aufsuchen
Wenn dein Hund seine Magen-Darm-Diät zwei bis drei Tage gut vertragen hat und der Kot wieder schön fest geworden ist, kann die Futterumstellung zum normalen Hauptfutter erfolgen. Um eine erneute Durchfallattacke zu vermeiden, ist es sinnvoll, zuerst eine kleine Portion des gewohnten Futters anzubieten und die Reaktion des Verdauungssystems abzuwarten. Wird das Futter gut vertragen, kann die komplette Futterumstellung erfolgen. Nun erhält dein Hund wieder sein gewohntes Futter.
Damit es erst gar nicht zu Durchfall kommt, ist es empfehlenswert, die Futterumstellung beim Hund schrittweise vorzunehmen. So können sich die Mikroorganismen im Darm an die Zusammensetzung der Mahlzeiten gewöhnen und Probleme wie starke Blähungen und Durchfall treten gar nicht erst auf. Bei Hundetrockenfutter bietet es sich an, die neue Sorte erst ein oder zwei Tage als Leckerchen zu füttern.
Die Futterumstellung erfolgt sowohl bei Nass- als auch bei Trockenfutter nach dem gleichen Schema:
- Zu Beginn wird ein Drittel der Portion durch das neue Futter ersetzt. Es ist möglich, beide Sorten zu mischen.
- Verträgt der Hund diese Mischung gut, erfolgt eine schrittweise Steigerung des Anteils über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen, bis das neue Futter das alte komplett ersetzt.
Soll die Futterumstellung beim Hund von Nass- zu Trockennahrung oder umgekehrt erfolgen, ist es günstiger, zuerst kleine Portionen der neuen Sorte separat anzubieten und die Portionsgröße zu steigern, bis eine komplette Mahlzeit ersetzt ist. Beim Mischen von Feucht- und Trockenfutter zur Futterumstellung reagieren viele Hunde mit Durchfall.
Bei Welpen kann Durchfall schnell zu einer gefährlichen Austrocknung führen, deshalb sollte hier immer ein Tierarzt zugezogen werden. Generell gilt: Im Zweifelsfall und bei Unsicherheit ist ein Besuch in Praxis oder Tierklinik angeraten.
Bei diesen Anzeichen solltest du einen Tierarzt aufsuchen:
- Dein Hund hat Blut im Kot
- Der Durchfall erscheint teerartig schwarz
- Der Hund bekommt Fieber
- Der Hund trinkt nicht ausreichend
- Das Allgemeinbefinden ist gestört