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Ein Kaninchenzimmer einrichten: Unsere besten Ideen für ein Kaninchen Innengehege der Extraklasse

30.08.2023 - Lesedauer: 7 Minuten

Drei Kaninchen nebeneinander gekuschelt

Hier haben deine Lieblinge jede Menge Platz zum Hoppeln, Hakenschlagen und Spielen.

Es ist die Luxusvariante unter den Innengehegen für Langohren: das Kaninchenzimmer. Wir verraten dir unsere besten Tipps und Kniffe, wie du mit einfachen Einrichtungsgegenständen fürs Kleintierheim und etwas Fantasie ein Innengehege für deine Kaninchen selbst bauen kannst, das eine echte Wohlfühloase für deine Tiere ist.

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Wo richtest du dein Kaninchenzimmer am besten ein?

Bevor es losgehen kann musst du dir überlegen, ob du deinen Kaninchen ein eigenes Zimmer einrichtest oder in einem Raum eine Zimmerecke für sie abtrennst und dort mit einer Kombination aus Freilauf und Käfig ein Gehege für sie einrichtest. Beide Varianten haben ihre Vorteile: Richtest du das Kaninchen-Innengehege in einem Raum ein, in dem du dich gern aufhältst, hast du deine Lieblinge immer im Blick und verbringst vielleicht mehr Zeit mit ihnen. Auch kannst du mit dieser Variante unter Umständen „toten Raum“ zum Beispiel unter einer Dachschräge oder unter einer geschlossenen Treppe nutzen. Wichtig ist dabei allerdings, dass genügend Tageslicht die Nische erreicht.

In einem eigenen Zimmer kann es einfacher sein, auf die Bedürfnisse deiner Kaninchen einzugehen. Zum Beispiel sind die Kleintiere sehr zugluftempfindlich. Auch starke Gerüche mögen Kaninchen nicht. Vielen Halter:innen ist nicht bewusst, dass ihre Kaninchen nicht nur Superlauscher, sondern auch Supernasen haben: Mit ihren 100 Millionen Riechzellen und den beweglichen Nasenflügeln ist der Geruchssinn von Kaninchen unserem eigenen haushoch überlegen. Küchendämpfe sind Kaninchen zum Beispiel eher unangenehm. Auch wenn du weitere Haustiere wie Katzen oder Hunde hast, kann es entspannter sein, wenn deine Kaninchen einen Rückzugsort haben, an dem sie sich wirklich ungestört und unbeobachtet fühlen.

Generell gilt, dass du für zwei Kaninchen sechs Quadratmeter Platz als Mindestgröße einplanen musst. Für jedes zusätzliche Tier kommen 20 Prozent Grundfläche hinzu. Integrierst du einen Käfig, muss er als Rückzugsort immer offenbleiben. Bewegungsabläufe wie Hakenschlagen und Sprinten gehören zum natürlichen Verhalten der Tiere und müssen im Innengehege möglich sein. Gegen einen hellen Raum spricht grundsätzlich nichts, allerdings musst du bei starker Sonneneinstrahlung für Schattenplätze sorgen und auch die Raumtemperatur im Blick haben: Die Wohlfühltemperatur von Kaninchen liegt um die 20 Grad Celsius. Hast du dich für eine der beiden Varianten entschieden, kannst du anfangen Besorgungen zu machen.

Was du brauchst, wenn du ein Kaninchen Innengehege selbst bauen möchtest

  • Einen kaninchensicheren Wandschutz, weil Kaninchen Tapeten, Wände und Kabel gern anknabbern.
  • Bei glatten Böden brauchst du rutschfeste Matten oder einen kaninchensicheren Bodenbelag für das Gehege selbst.
  • Trennst du einen Zimmerteil für das Innengehege ab, brauchst du Abtrennungen oder Umzäunungen, die ausbruchs- und kippsicher sind.
  • Zum Kuscheln und Schlafen brauchen deine Kaninchen Schlafhäuser, Ruhehäuser und Verstecke als Rückzugsmöglichkeit.
  • Rampen, Treppen und Hängebrücken brauchst du, um die verschiedenen Ebenen im Gehege miteinander zu verbinden.
  • Eine Buddelkiste oder ein Buddelbereich ist ein absolutes Muss in jedem Gehege.
  • Spielzeuge und Einrichtungsgegenstände wie Tunnel, Weidenbälle, Hängematten und Wippen sorgen für Beschäftigung im Kaninchenzimmer.
  • Pro Kaninchen brauchst du eine Kleintiertoilette.
  • Heuraufe, Tränken und Futternäpfe müssen stehts gut befüllt und zugänglich sein.
  • Naturmaterialen wie ungespritzte Äste von Obstbäumen bringen Abwechslung ins Gehege und laden zum Spielen ein.
  • Blumentöpfe mit Nagergras sehen nicht nur hübsch aus, sondern munden deinen kleinen Gourmets
Zwei Kaninchen kuscheln im Stroh

Welcher Bodenbelag eignet sich für dein Kaninchen Innengehege?

Sind deine Kaninchen nicht stubenrein – also nutzen sie ihre Kleintiertoiletten  nicht zuverlässig –, ist ein griffiger PVC-Belag ein guter Bodenbelag für ein Kaninchenzimmer. Er lässt sich problemlos reinigen und ist rutschfest. Sehr glatte Böden, wie Laminat oder Fliesen, sind eine Gefahrenquelle für deine Tiere. Auch können Fliesen mitunter sehr kalt werden. Teppichboden ist für das Kaninchenzimmer nur bedingt geeignet, da sich darin leicht Viren und Bakterien einnisten und sich deine Kaninchen unter Umständen mit den Krallen im Teppich verfangen können. Am besten wählst du einen waschbaren, kurzflorigen Teppich aus Baumwolle mit einer rutschfesten Unterlage. Falls du dich für einen Teppichboden entscheiden solltest, wasche ihn unbedingt regelmäßig mit Sensitiv Waschmittel und ohne Weichspüler. Vorsicht: Der sogenannte Kunstrasen kann bei empfindlichen Kaninchen zu Abschürfungen und wunden Läufen führen!
 

Ist Plexiglas ein guter Wandschutz im Kaninchen Innengehege?

Kaninchen sind neugierige Tiere, die sich ihren Lebensraum auch durch Anknabbern erschließen. Besonders Raufasertapeten müssen häufig daran glauben: Die meist darauf befindliche Farbschicht kann für deine Lieblinge aber sehr schädlich sein. Daher solltest du einen Wandschutz installieren. Ein Wandschutz aus Plexiglas ist eine unauffällige, lange haltbare und abwischbare Lösung. Allerdings keine günstige – doch du kannst ebenso auf Hobby- oder Bastlerglas zurückgreifen. Besonders wenn du dein Gehege in einen Wohnraum integrieren möchtest, ist Plexiglas eine hübsche Variante. Aber auch Holzplatten funktionieren sehr gut. Aus hygienischen Gründen arbeitest du am besten mit Holzplatten, die eine Beschichtung haben und gut zur reinigen sind.

Womit kannst du dein Kaninchen Innengehege im Raum abteilen?

Teilst du einen Bereich eines Zimmers als Innengehege ab, brauchst du die entsprechenden Abtrennungen. Mit Plexiglas oder durchsichtigem Kunststoff haben deine Lieblinge den Durchblick und auch du kannst jederzeit sehen, was vor sich geht. Beachte jedoch, dass deine Kaninchen sich nicht dauerhaft beobachtet fühlen möchten. Eine Gestaltung der durchsichtigen Abtrennung beispielsweise mit Aufklebern in Grashalmform können hier ein guter Kompromiss sein. Ansonsten eigenen sich auch Nagerzäune, Welpengitter, Konstruktionen aus Volierendraht und Holzrahmen sowie jegliche Art von kaninchensicheren Zäunen. Im Handel findest du zahlreichte modulare Lösungen, die mit mehrwinkligen Verbindungsstücken beliebig zusammengesetzt werden können. Da Kaninchen aus dem Stand einen Meter hochspringen können, muss die Umzäunung mindestens 1,20 Meter hoch sein.

Gibt es fertige Kaninchen Innengehege oder Bauteile zu kaufen?

Es gibt zahlreiche fertige Kaninchen Innengehege zu kaufen und auch einzelne Bauteile, wie zum Beispiel die Abtrennungen und den Wandschutz. Die gute Nachricht ist also, auch wenn du nicht handwerklich geschickt bist, kannst du deinen Kaninchen ein tolles Kaninchenzimmer einrichten. Allerdings solltest du beim Kauf darauf achten, dass die Mindestgrößen eingehalten werden und auch tatsächlich nur kaninchensichere Materialien verwendet wurden. Hast du für einen rutschfesten Bodenbelag gesorgt geht es für dich direkt ans Einrichten: Ruhehäuser, Spielsachen, Futter-, Wasser- und Toilettenecken wollen verteilt werden.

Wie sieht eine kaninchensichere Wohnung aus ?

So sieht eine kaninchensichere Wohnung aus

Auf diese Dinge musst du in deinem Kaninchenzimmer sowie in allen Räumen, in denen deine Kaninchen Freilauf haben, achten.

  • Verlege offene Kabel und sichere Steckdosen so, dass deine Kaninchen sie nicht erreichen können.
  • Sichere offene Kamine und Öfen.
  • Sorge für Schattenplätze und achte auf die Raumtemperatur. Ideal ist eine Temperatur um die 20 Grad Celsius.
  • Stelle für Kaninchen giftige Pflanzen außer Reichweite – dazu zählen unter anderen die Zimmerpflanzen-Klassiker Dieffenbachie, Birkenfeige und Efeutute.
  • Synthetische Fasern, zum Beispiel in Teppichen, können gesundheitsschädlich für Kaninchen sein.
  • Auf glatten Böden finden Kaninchen keinen Halt und können ausrutschen.
  • Verschließe „natürliche Verstecke“, wie zum Beispiel einen Spalt hinter Möbelstücken.
  • Bei ungesicherten Treppen, Fenstern und Türen besteht Absturzgefahr.
  • Bewahre für Menschen bestimmte Nahrungsmittel, Medikamente, Putzmittel, Zigaretten, scharfe Gegenstände und
  • Kleinteiliges außer Reichweite deiner Kaninchen auf.

Wie strukturierst du dein Kaninchen Innengehege?

Verschiedene Ebenen zaubern nicht nur im Handumdrehen mehr Platz, sondern sorgen auch für Struktur im Gehege und kommen den natürlichen Bedürfnissen deiner Kaninchen entgegen. Die Langohren sind Fluchttiere, die in freier Wildbahn viele Fressfeinde haben. Sie sind daher ständig auf der Hut. Sie brauchen Verstecke und Aussichtsplätze, um sich wohlfühlen zu können. Platzierst du Ruheplätze und Schlafhäuschen auf den oberen Ebenen, haben deine Mümmler beim Ausruhen alles im Blick. Ein weiterer Vorteil ist auch, dass sich einzelne Tiere so zurückziehen und ihren Artgenossen vorübergehend – zum Beispiel bei Streitigkeiten – ausweichen können. Rampen, Hängebrücken und Türme verbinden die oberen Etagen mit den unteren.

Unten richtest du neben den Futter- und Wasserstellen und den Kleintiertoiletten (eine Toilette pro Kaninchen) den Spiel- und Fitnessbereich deiner Kaninchen ein: Tunnel, Wippen, Hängematten und Spielzeuge  kannst du zu immer wieder neuen Parcours zusammenstellen. Äste von ungespritzten Obstbäumen und andere geeignete Naturmaterialen sorgen für Abwechslung und Beschäftigung. Auch eine Buddelkiste darf nicht fehlen, denn Buddeln ist ein Grundbedürfnis der niedlichen Langohren. Als Buddelkiste kannst du viele Behältnisse aus dem Baumarkt zweckentfremden – von Stapelboxen über Holzpflanzkästen bis hin zu Kinder-Sandmuscheln. Wichtig ist dabei, dass deine Kaninchen jederzeit problemlos hinein- und hinausgelangen können, ohne hängenzubleiben oder sich zu verletzen. Praktisch sind auch im Fachhandel erhältliche Buddelkisten für Kleintiere, die häufig einen hohen Rand haben, damit weniger Buddelmaterial außerhalb der Kiste landet. Einige werden sogar mit Sandschleuse angeboten. Befüllt werden sie am besten mit einer 30 Zentimeter dicken Schicht Nager- oder Vogelsand.

Wie vermeidest du den typischen Kaninchengeruch in der Wohnung?

Wenn du unangenehme Gerüche vermeiden möchtest, ist Hygiene im Kaninchengehege das A und O. Besonders die Kleintiertoiletten sind die Quelle des typischen Kaninchengeruchs. Entferne daher täglich Kot und Urinklumpen aus allen Toiletten. Auch die Einstreu spielt eine große Rolle: Besonders saugfähig, ergiebig und geruchsbindend ist Einstreu aus Holzpellets. Allerdings sind die harten Pellets nicht allen Kaninchen an den empfindlichen Pfoten angenehm. Hier kannst du mit einer Überstreu arbeiten – wie zum Beispiel Stroh. Dieses Stroh solltest du inklusive aller Hinterlassenschaften täglich entsorgen. Generell ist es ein großer Vorteil, wenn deine Kaninchen stubenrein sind und zuverlässig ihre Toiletten nutzen. Ist das nicht der Fall, solltest du auf Teppiche im Gehege verzichten, weil sonst auch diese zur Geruchsquelle werden.

Brauchst du eine UVB-Lampe im Kaninchen Innengehege?

Damit deine Kaninchen ihren Vitamin-D-Bedarf decken können, brauchten sie täglich mindestens zehn Minuten direktes Sonnenlicht – also ohne Fensterglas dazwischen. In der Innenhaltung kann sich das im Winter und Herbst schwierig gestalten: Kaninchen sind zugluft- und temperaturempfindlich. Außerdem ist das natürliche Tageslicht im Winter arm an den zur Vitamin-D-Bildung benötigten UVB-Strahlen. Auf der sicheren Seite bist du mit einer UVB-Lampe. Aber Vorsicht: Die UVB-Strahler können sehr heiß werden. Achte daher immer auf einen ausreichenden Abstand zu den Tieren und lasse sie nicht unbeaufsichtigt, während der Strahler in Betrieb ist. Diese Hochleistungslampen müssen dafür nur wenige Minuten pro Tag eingeschaltet werden. Es gibt auch UVB-Leuchten, die in gängige Lampenfassungen eingeschraubt werden können. Diese werden nicht heiß, müssen dafür aber je nach Fabrikat mehrere Stunden pro Tag laufen.

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